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Kalkschulter

Unter dem Begriff Kalkschulter (tendinosis calcarea) versteht man Kalkablagerungen an den Sehnen der Schultermuskulatur. Diese Kalkklümpchen können so starke Schmerzen verursachen, dass sogar das Anziehen einer Jacke große Probleme bereitet. Die Schmerzen können den Schlaf erheblich stören und über eine Schonhaltung zu Schultersteife führen. Kalkdepots in der Schulter treten bei etwa einem von 40 Menschen vor allem im Alter zwischen 25 und 55 auf, aber bei längst nicht jedem verursachen sie Beschwerden. Üblicherweise entstehen die Kalkablagerungen, wenn sich Sehnenzellen durch übermäßige Beanspruchung oder Druck in Knorpelzellen und diese dann in Kalkklümpchen umwandeln. Nach Monaten oder auch Jahren lösen sich die Klümpchen meist spontan wieder auf. Während der Phase der Auflösung sind die Schmerzen üblicherweise am größten, weil der Abtransport der Kalkreste vorübergehend zu einer Schleimbeutelentzündung führen kann.

Diagnostizieren lässt sich die Kalkschulter gut mit Röntgenstrahlen, Ultraschall, und auch mit Magnetresonanztomographie (MRT). Wenn sich die Verkalkungen von selbst auflösen, ist eine Behandlung nicht nötig. Starke Schmerzen und Entzündungen können mit Medikamenten oder Spritzen in die Schulter gelindert werden. Auch Physiotherapie, Kältetherapie und therapeutischer Ultraschall kommen ebenso zum Einsatz wie die Stoßwellentherapie. Fruchten diese Maßnahmen nicht, können die Kalkablagerungen, insbesondere wenn sie mit einem sogenannten Engpasssyndrom (Impingement) einhergehen, auch mit einer minimal invasiven Operation, der so genannten Schlüssellochchirurgie, entfernt werden.